Irland - Die grüne, raue Insel

"Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der, welcher sein Leben am meisten empfunden hat." - Jean-Jacques Rosseau


Irland ist ein Land, geprägt von wild-romantischen, rauhen und kontrastreichen Landschaften, Megalithgräbern aus der Jungsteinzeit (die älter als Stonehenge sind) sowie uralten Mythen, Sagen und Geschichten, die euch in eine scheinbar andere Welt entführen.
Auch wenn die typische irische Lebensart als nachdenklich, kauzig, humorvoll und traurig beschrieben werden kann, sind sie berühmt dafür lautstarke Feste mit Gesang, Tanz und traditioneller irischer Musik zu veranstalten. Wer von euch einen Irish Pub besucht, wird merken, dass mit Stolz gezeigt wird woher weltbekannte Schriftsteller und Dichter wie Bram Stoker, Oscar Wilde, William Butler Yeats und Samuel Beckett kommen.

Allgemeines

Im Norden grenzt Irland an Nordirland (das zum Vereinigten Königreich gehört), im Osten ist es von der Irischen See und im Westen und Süden vom Atlantik umgeben. In Irland leben ca. 4,5 Mio. Menschen auf einer Fläche von ca. 70.182 km². Hauptstadt des Landes ist Dublin, in der auch das Parlament seinen Sitz hat. Die Amtssprachen sind Irisch (Gällisch) und Englisch, die Landeswährung ist der Euro.


Klima und beste Reisezeit

In Irland herrscht durch den Golfstrom ein gemäßigtes Hochseeklima, dies äußert sich in milden Wintern und kühlen Sommern. Dem hohen Niederschlag und die daraus resultierende hohe Luftfeuchtigkeit sowie dem ganzjährig milden Klima verdankt Irland
seinen "Titel" als Grüne Insel, denn es grünt das ganze Jahr über.
Zum Reisen eignen sich die Monate April bis Mitte Juni am besten, denn dann scheint die Sonne etwa fünf- bis sechseinhalb Stunden am Tag. September und Oktober bieten auch noch relativ beständiges Wetter. Mit Regen muss allerdings immer gerechnet werden, besonders im Westen der Insel. Aus diesem Grund sollte der Regenschirm zur Grundausstattung bei einem Irland-Trip zählen.

Anreise und Verkehr

Die Anreise kann mit dem Flugzeug und der Fähre erfolgen. Es empfiehlt sich über die Internetseiten der Airlines wie Ryanair oder Airlingus zu schauen, da es oft günstige Angebote gibt und es wesentlich preiswerter ist als die Flüge im Reisebüro oder in einer Pauschalreise vom Veranstalter zu buchen. Geflogen wird ab diversen Flughäfen wie Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Bremen. Wer lieber mit einer hochwertigeren Airline fligen möchte kann auch auf die Lufthansa oder Air Berlin zurückgreifen. Die Flugzeit beträgt bei einem Direktflug in etwa 2,5 Stunden.
Eine weitere Möglichkeit der Anreise wäre mit der Fähre, wobei die Anreise so schon mal 20 Stunden dauern kann. Ab Hoek van Holland (NL) mit der Stena Line nach Harwich (GB) und weiter von Fishguard nach Rosslare auf Irland. Alternativ könnte noch mit dem Zug durch den Eurotunnel und dann mit der Fähre von Holyhead nach Dun Lagohaire angereist werden.
Auf Irland herrscht Linksverkehr, bei meiner Recherche habe ich den Hinweis gefunden, dass wegen des Linksverkehrs "das Steuerrad des Autos rechts angebracht ist". Das wollte ich euch nicht vorenthalten. Die Straßenschilder sind zeisprachig, Englisch und Irisch.
Es bietet sich an einen Mietwagen zu buchen, da die Erkundung der Insel so unabhängig und flexibel vorgenommen werden kann. Der Mietwagen sollte aber bereits vor der Reise gebucht werden, da so ein Engpass bei den Mietwagenstationen umgangen wird. Zu beachten ist noch, dass für das Anmieten eines Fahrzeugs ein Mindestalter von 21 Jahren vorgeschrieben ist.
Die Reise durch Irland ist auch mit dem Bus möglich, da das Netz der Buslinien gut ausgebaut ist. Es werden verschiedene Pässe angeboten, die u.a. auch für Nordirland gelten. Die Bahn ist nicht zu empfehlen, da sie nicht wie in Deutschland nach festen Zeiten im Takt verkehren. Zudem sind die Preise auch sehr hoch im Vergleich zum Bus.


Route und Sehenswürdigkeiten

Ich habe mich dazu entschlossen auch Nordirland mit in meine Route einzubinden, da es dort seit der Auflösung der IRA im Jahre 2005 friedlicher und sicherer geworden ist. In der Regel ist Dublin der Start und das Ziel einer Rundreise auf Irland, denn von hieraus wird auch die Rückreise angetreten. Karten und weitere Infos findet ihr über den Link am Ende der Seite.

Dublin
Ist die Hauptstadt Irlands und mit etwas mehr als 520.000 Einwohnern die größte Stadt des Landes. Durch das renommierte Trinity College gibt es viele Studenten die in Dublin leben und der Stadt ein junges Flair einhauchen. Die Stadt bietet viele Sehenswürdigkeiten und lädt durch seine charmante Architektur zum verweilen in Cafes und Bars ein. Einen Besuch ist die Ha’penny Bridge (auch Half Penny Bridge genannt) wert, bei der es sich um eine 43 Meter lange Fußgängerbrücke aus dem Jahr 1816 handelt, die im Zentrum Dublins den Fluss Liffey überspannt und dabei den Stadtteil Temple Bar mit dem Bachelor´s walk verbindet. Das als Wahrzeichen geltende Monument "The Spire" an der O'Connell Street ist eine 123 Meter hohe Edelstahlnadel, die etwas deplaziert wirkt, aber dennoch einmal angeschaut werden sollte, den hierbei handelt es sich um die längste Skulptur der Welt.
Die Government Buildings in der Merrion Street beherbergen das Ministerium des Premierministers, die Ratskammer und das Finanzministerium. Die Fassade besteht aus grobem Granit und glattem hellen Kalkstein, wodurch das Gebäude einen sehr schönen und majestätischen Anblick bietet. Sehenswert ist auch das bereits genannte Trinity College,
dass seinen Besuchern in der Alten Bibliothek das "Book of Kelts" und den Long Room, einen fast 65 Meter langen Raum mit den wertvollsten Bücher, zeigt. Des Weiteren befinden sich die Prüfungshalle aus dem Jahr 1791 und die erste Universitätskapelle Irlands auf dem Gelände.
Wer gerne Gotteshäuser besichtigt, sollte unbedingt einen Blick in die Christ Church Cathedral werfen.
Zum gemütlichen shoppen gibt es genug Geschäfte auf der Grafton Street und der O'Connell Street. Der Stadtteil Temple Bar ist Dublins Kulturviertel mit einem ansprechenden Nachtleben. Alle, die dass ein oder andere Mal über die Strenge schlagen, sollten jedoch in Dublin vorsichtig sein, denn es herrscht ein striktes Alkoholverbot in der Öffentlichkeit, des Weiteren steht es unter Starfe sich betrunken auf der Straße aufzuhalten.

Boyne Valley
Nördlich von Dublin befindet sich diese große Ansammlung prähistorischer Kultstätten, die zwischen 3500 und 2500 v. Chr. dort entstanden. Die Anlagen beherbergen u.a von Megalithen eingefasste Grabhügel, die seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen.

Monasterboice
ist eine Klosterruine in der Grafschaft Louth, die 1097 nach einem Brand aufgegeben wurde. Der angeschlossene Friedhof wird noch heute, wie in Irland üblich, genutzt. Bekannt ist sie für ihren 35 Meter hohen Rundturm und die drei Sandstein-Hochkreuze aus dem 9. Jahrhundert, die mit Szenen aus dem Alten Testament verziert sind.

Armagh (Nordiralnd)
Die kleine Stadt ist eines der wichtigesten religiösen Zentren Irlands. Zu sehen ist hier die St Patrick’s Cathedral der Church of Ireland aus dem Jahr 13 Jahrhundert. Sie steht auf dem Hügel, auf dem der Heilige Patrick im Jahre 445 die erste Kirche gebaut haben soll.

Belfast (Nordirland)
Ist die Hauptstadt Nordirlands und mit ca. 280.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt auf der Irischen Insel. Die kosmopolitische Stadt präsentiert sich seinen Besuchern als idealer Ort für eine belebende Auszeit. Nach langer Depression und wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist der Optimismus spürbar und das pulsierendem Leben in die Stadt zurückgekehrt. Die gut ausgebaute Infrastruktur (wobei es weder U-Bahnen noch Straßenbahnen gibt) bietet heute sehr gute Möglichkeiten zum Erkunden der Stadt. Sehenswürdigkeiten wie das Ulster Folk Museum oder die Belfaster Kathedrale sind für Besucher der Stadt ein Muss.
In Belfast ist die Titanic gebaut und 1912 vom Stapel gelaufen, 2012 wurde auf dem Gelände der früheren Werft Harland & Wolff ein großes Titanic-Zentrum eröffnet, dass das Zentrum des neu entstandenen Stadtteils Titanic Quarter bildet. Außerhalb der Innenstadt von Belfast erinnern Wandgemälde an die Auseinandersetzung und den Widerstand der Nordiren gegen die Besatzungsmacht aus England.
Durch die Universität und die steigende Zahl an Touristen sind die Möglichkeiten zu Besuchen von Restaurants, Bars, Clubs, Galerien und Theatern in den letzten Jahren deutlich abwechslungsreicher geworden.

Giant's Causeway (Nordirland)
Das beeindruckende UNESCO Weltkulturerbe befindet sich an der nördlichen Küste des Countys Antrim und wird auch "Damm des Riesen" genannt. Dieser besteht aus etwa 40.000 gleichmäßig geformten Basaltsäulen, die laut einer Legende von einem Riesen erbaut wurden.

Dunluc Castle
Eine im 16. Jahrhundert erbaute mittelalterliche Burg, die sich auf einem Basaltfelsen an der stark zerklüfteten Nordküste befindet.

Donegal
Ist eine kleine Stadt, die ein Schloss und ein Kloster mit Blick auf die vorgelagerte Bucht bietet.
In der Nähe der Stadt befindet sich Irlands größter Nationalpark Glenveagh, der in einer malerischen Landschaft, umringt von den größten Bergen Irlands liegt.

Ben Bulben
Ist ein 527 Meter hoher Tafelberg, der durch seine ebenmäßige Form beeindruckt. In der keltischen Mythologie war er der Zufluchtsort eines wichtigen Heldens.

Sligo
Ist eine Stadt mit etwa 18.000 Einwohnern. Besonders sehenswert ist die Ruine von Sligo Abbey, in der ein gut erhaltener Kreuzgang sowie ein reichverzierter Hochaltar aus dem 15 Jahrhundert besichtigt werden können. Die Stadt wird umsäumt von zwei literarisch beudeutenen Bergen, dem Ben Bulben und dem Knocknarea, einem Tafelberg mit dem Grabhügel der mythischen Königin Medb. Am Fuße des Knocknarea liegt Carrowmore, eine megalithische Nekropole.

Connemara
Gleichnamiger Nationalpark mit beeindruckender Berg- und Seenlandschaft. Kylemore
Abbey ist die älteste irische Benediktinerabtei, die in einem Schloss, direkt an einem See gelegen, untergebracht ist.

Galway
Ist eine pulsierende Universitätsstadt mit etwa 76.000 Einwohner. Sehenswert ist Lynch’s Castle, ein Schloss aus dem 16. Jahrhundert sowie die Stiftskirche St. Nikolaus und das Spanish Arch, ein Torbogen, in dessen Nähe sich ein Gedenkstein für Christoph Columbus befindet.
Salthill ist das Vergnügungsviertel von Galway, in dem neben Hotels auch Pubs, Spielhallen und Nachtclubs zu finden sind. Des Weiteren gibt es einen Freizeitpak und ein Meeresaquarium, dass einheimische Meeresbewohner zeigt. Die Shop-Street ist eine Fußgängerzone, die überraschenderweise, die Haupteinkaufsstraße von Galway ist.

Galway Bay
In der Bucht von Galway befinden sich mehrere Inseln wie Aran-Island, die eine herrliche Landschaft und schöne Strände bieten.

Cliffs of Moher
Sind die bekanntesten Steilklippen Irlands, die stellenweise nahezu senkrecht aus dem atlantischen Ozean aufragen. Auf einer Länge von über acht Kilometern sind sie bis zu 214 Meter hoch.

Ring of Kerry
Ist eine etwa 179 km lange Panoramaküstenstraße im County Kerry im Südwesten Irlands. Teilweise ist sie so schmal, dass Busse diese Route nicht fahren dürfen. Die Strapatzen der Straßenführung werden durch atemberaubende Aussichten und kleine Städtchen abseits von Touristenmassen belohnt.

Killarney
Killarney eignet sich gut als Ausgangspunkt für Tagestouren zum Ring of Kerry sowie zu den nahegelegenen Halbinseln Dingle und Beara.

Kinsale
Ein kleiner Ort, der als sehenswertes das Old Courthouse, ein Gerichtsgebäude mit Heimatmuseum bietet. Etwas außerhalb gibt es die Old Head of Kinsale zu sehen, bei denen es sich um eindrucksvolle Klippen handelt.

Cork
Ist eine alte Industriestadt mit einem bedeutenen Seehafen. Eine wichtige und über die Grenzen hinaus bekannte Vetanstaltung ist das Cork Film Festival für Kurzfilme, das bereits eine längere Tradition hat. Zudem ist hier der Europasitz von bedeutenden Firmen wie Apple und Logitech.

Rock of Cashel
Der Berg gilt als irisches Wahrzeichen, denn er wurde bereits im Altertum verehrt und galt als Sitz von Feen und Geistern.

Kilkenny
Den Biertrinkern unter uns ist die Stadt natürlich ein Begriff, denn das Bier hat Kilkenny weltweit bekannt gemacht. Die Stadt ist aber weiterhin wegen seiner vielen mittelalterlichen Bauten und des Nachtlebens berühmt.
Zu besichtigen gibt es diverse geschichtsträchtige Gebäude in der Altstadt sowie die Schutzburg Cahir Castle in unmittelbarer Umgebung.


Kulinarisches

Traditionell ist die Irische Küche einfach und deftig. Es beginnt bereits mit einem deftigen Frühstück, bestehend aus Black & White Pudding (Blutwurst und Leberwurst), Speck (Rashers) sowie irische Schweins-Würstchen. Dazu werden Rühr- oder Spiegelei, Bratkartoffeln oder Kartoffelpuffer, gebackene Bohnen, Pilze und gebratene Tomaten serviert.
Eine typische Mahlzeit ist der Irish Stew, ein Eintopf mit Hammelfleisch, Kartoffeln und Gemüse, dass gut gewürzt aufgetischt wird. Ein weiteres irisches Gericht ist Shepherd's Pie, bestehend aus Hammel- oder Rindfleisch mit Zwiebeln, überbacken Kartoffeln und Gemüse.
Die Kartoffel ist ein fester Bestandteil der Irischen Küchen und wird zu fast jeder Mahlzeit serviert.



Infos & Karte von DER






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